FERNODEREE - 2020
Meine Arbeiten bewegen sich zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Die Bronzen zeigen Möglichkeiten auf von Wesen, die es so wohl nie in unserer bekannten Alltagswelt gegeben hat, aber dennoch in unserer Imagination Gestalt annehmen können. Sie sind greifbar und entziehen sich dennoch einer Kategorisierung. In allen Kulturen unserer Welt bestimmen Mythologien über Wesen und nicht greifbare Daseinsformen die Geschichten und Träume der Menschen. Fenoderee sind genau solche Geschöpfe. Zu jeder Zeit wurden ihre Taten und Schelmereien von Generation zu Generation weitergegeben. In unzähligen Kinderköpfen nahm diese Ideen Gestalt an. Meine Arbeiten sind stumme Zeugen dieser möglichen Existenzen. Die Schädel wirken wie Trophäen eines wahnsinnigen Jägers, der sich Kraft seiner Gedanken durch alle möglichen Möglichkeiten bewegen kann. Die Schädel sind erstarrt in ihrem vermeintlichen Ende. Die leeren Augenhöhlen schauen uns als Betrachter dennoch an und verheißen eine stetige Mahnung an Vergänglichkeit und einen Neuanfang, aber auch an das morbide menschliche Bedürfnis, destruktiv zu agieren.
Dieser spezielle „Fenoderee“ steht stellvertretend für die gesamte Serie. Er ist der Größte der bislang aufgetauchten Wesen. Ein kapitaler Fünfender, der mit der Kraft seiner animalischen Urgewalt die Fantasie in den Köpfen der Menschen beflügelt. Die Zeit fordert ihren Tribut – Sein Geweih verharrt bereits im rostigen Verfall, zerschunden vom Vergessen. Das Wesen in seiner temporären Erstarrung wartet begierig auf den Zeitpunkt des Erwachens.
Die Urgewalt wird sublimiert im rohen Stahl des Werkzeugs.
Die Gartenharke symbolisiert die Urbarmachung von neuem Land; sie wirft die Krume auf – im Feld sowie im Geiste.